Schritt – Atemzug - Besenstrich
In den vergangenen 30 Jahren habe ich Skizzen, Plots und Entwürfe für bis dato genau 27 Bücher gesammelt, aber bis vor kurzem hatte ich noch nie eines komplett geschrieben.
Anfang 2007, während einer privat sehr schwierigen Zeit, habe ich dann an einem verregneten Wochenende die ersten 20 Seiten eines Romans geschrieben, von dem ich noch nicht im Geringsten wusste, wovon er handeln sollte. Dann ging ich zu meiner Ideenschublade, um nach irgendetwas Passendem für diesen – wie ich fand – recht gelungenen Anfang zu stöbern. Und tatsächlich stieß ich auf eine Krimi- und Spionageserie, die ich mir ein oder zwei Jahre zuvor, während einer langen Tourneereise nach Russland im Flugzeug ausgedacht hatte. Es passte perfekt zusammen und in ein paar weiteren, nächtlichen Stunden hatte ich die Handlung des ersten Buches dieser Serie in Stichworten vollständig aufgelistet.
Dann vergingen zwei Jahre in denen ich die Szenen und die Geschehnisse dieses Romans beinahe ständig im Kopf hatte, das Manuskript aber nicht ein einziges Mal anrührte. Bis zum Sommer 2009.
Da erinnerte mich ein Gespräch mit einer lieben Freundin an eine Szene und an ein Zitat aus „Momo“ von Michael Ende:
"Siehst Du, Momo", sagte Beppo Straßenkehrer dann zum Beispiel, "es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man. Und dann fängt man an, sich zu eilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst und zum Schluss ist man ganz außer Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen."
Er dachte einige Zeit. Dann sprach er weiter: "Man darf nie auf die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten."
Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte: "Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein. Und auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie und man ist nicht außer Puste." Er nickte vor sich hin und sagte abschließend: "Das ist wichtig."
Genauso machen wir es jetzt. Zu „wir“ gehört übrigens noch meine ständige Begleiterin, die allseits beliebte Boxer-Mastif-Lady Brooklyn, kurz Brook. Wir haben eine perfekte Arbeitsteilung entwickelt: während ich am Rechner sitze und schreibe, liegt sie auf der Couch und schnarcht. Funktioniert immer und seit Jahren reibungslos.
Und so wird „der erste Fall des Adam Wischnewski“ nun hier auf diesen Seiten, unter der Rubrik „Notizen“ – Schritt für Schritt – veröffentlicht. Jeden Sonntag, ab 19 Uhr wird ein weiteres Kapitel zum Herunterladen und Lesen für Sie, liebe Leserinnen und Leser, bereit stehen.
Ich würde mich freuen, wenn Sie mich so begleiten würden. Bis „die ganze Straße gemacht“ ist. Mit Freude und ohne außer Puste zu kommen.
In diesem Sinne, gute Unterhaltung,
Ihr Daniel Carinsson-G’Kay
Anfang 2007, während einer privat sehr schwierigen Zeit, habe ich dann an einem verregneten Wochenende die ersten 20 Seiten eines Romans geschrieben, von dem ich noch nicht im Geringsten wusste, wovon er handeln sollte. Dann ging ich zu meiner Ideenschublade, um nach irgendetwas Passendem für diesen – wie ich fand – recht gelungenen Anfang zu stöbern. Und tatsächlich stieß ich auf eine Krimi- und Spionageserie, die ich mir ein oder zwei Jahre zuvor, während einer langen Tourneereise nach Russland im Flugzeug ausgedacht hatte. Es passte perfekt zusammen und in ein paar weiteren, nächtlichen Stunden hatte ich die Handlung des ersten Buches dieser Serie in Stichworten vollständig aufgelistet.
Dann vergingen zwei Jahre in denen ich die Szenen und die Geschehnisse dieses Romans beinahe ständig im Kopf hatte, das Manuskript aber nicht ein einziges Mal anrührte. Bis zum Sommer 2009.
Da erinnerte mich ein Gespräch mit einer lieben Freundin an eine Szene und an ein Zitat aus „Momo“ von Michael Ende:
"Siehst Du, Momo", sagte Beppo Straßenkehrer dann zum Beispiel, "es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man. Und dann fängt man an, sich zu eilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst und zum Schluss ist man ganz außer Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen."
Er dachte einige Zeit. Dann sprach er weiter: "Man darf nie auf die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten."
Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte: "Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein. Und auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie und man ist nicht außer Puste." Er nickte vor sich hin und sagte abschließend: "Das ist wichtig."

Und so wird „der erste Fall des Adam Wischnewski“ nun hier auf diesen Seiten, unter der Rubrik „Notizen“ – Schritt für Schritt – veröffentlicht. Jeden Sonntag, ab 19 Uhr wird ein weiteres Kapitel zum Herunterladen und Lesen für Sie, liebe Leserinnen und Leser, bereit stehen.
Ich würde mich freuen, wenn Sie mich so begleiten würden. Bis „die ganze Straße gemacht“ ist. Mit Freude und ohne außer Puste zu kommen.
In diesem Sinne, gute Unterhaltung,
Ihr Daniel Carinsson-G’Kay
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