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Zwischenruf ad ACTA: Kramm versus Carinsson, oder warum Marketingseminare keine Miete bezahlen

Das Nachfolgende Interview hat die Politikwissenschaftlerin und Digital-Redakteurin der Süddeutschen, Mirjam Hauck mit dem Musiker und Netzaktivisten Bruno Kramm geführt. Da dabei erneut einer typischen Anti-ACTA-Position medialen Raum gegeben wurde, empfinde ich es als angebracht, im Sinne einer dialektischen Betrachtung, auch anderen, anderslautenden Argumenten und Ansichten eine gewisse Aufmerksamkeit zu widmen. Daher habe ich mir erlaubt, aus dem Dialog virtuell eine Dreierkonferenz zu gestalten, in der auch einige der kritikkritischen Gesichtspunkte benannt werden. Die mit diesem Konstrukt verbundene Urheberrechtsverletzung meinerseits bitte ich vorab bereits zu entschuldigen.

Süddeutsche.de: Sie haben das Anonymous-Video zum ACTA-Protest synchronisiert. Wie kamen Sie auf die Idee?

Bruno Kramm: Ich habe mich gefragt, warum in Deutschland auch in den Medien wenig über ACTA informiert und diskutiert wird, warum so wenige Menschen über das Anti-Piraterie-Abkommen Bescheid wissen, das im Gegensatz zu den US-amerikanischen Varianten SOPA und PIPA (Stop Online Piracy Act und Protect IP Act; Anm. d. Red.) weltweit in Kraft treten soll. Da habe ich mir das Anonymous-Video genommen, es synchronisiert und es wieder bei Youtube hochgeladen. Mittlerweile hat es über 500.000 Aufrufe. Der Informationsbedarf war also da, wie die enorme Resonanz zeigt. Ich bekomme viel Zuspruch dafür, aber natürlich auch Kritik.

Daniel Carinsson: Auch mir fällt auf, dass in dem Medien vergleichsweise wenig Informiert wird, wobei ich vor allem Aufklärung und Hintergrundinformationen beispielsweise zu den Themen Urheber-, Leistungsschutz- und Verwertungsrechte vermissen. Also zum Beispiel zu der simplen Frage, warum ein Gitarrist, der in einem Tonstudio für einen Produzenten Soli und Riffs einspielt, ein Anrecht darauf hat, dafür eine Bezahlung zu erhalten und warum jeder, der sich später, die von dem Produzenten fertig gemachten und veröffentlichten Songs illegal, gratis aus dem Internet zieht, dem Gitarristen seinen Lebensunterhalt verwehrt. Und warum das alles z.B. nicht das geringste mit Hollywood zu tun hat. Leider, das muss ich gestehen, ist mir noch keine so plakative und simple Idee untergekommen, wie die von Bruno Kramm, das Anonymus-Video zu synchronisieren. Ich verstehe übrigens bis heute nicht, warum Anonymus nicht auf der Seite der Gitarristen, Lyriker und Songwriter kämpft, anstatt auf der Seite von Kim Dotcom und Co.

Süddeutsche.de: Mit ACTA sollen Produktpiraterie und Urheberechtsverletzungen effektiv bekämpft werden können. Was ist daran verkehrt?

Kramm: Da gibt es viele Kritikpunkte. Zum einen wurden bei den Verhandlungen zu ACTA die Öffentlichkeit und die Parlamente der Länder ausgeschlossen, da saßen nur große Industrielobbys am Tisch. Demokratisch gewählte Institutionen sollen das Gesetz quasi nur noch abnicken. Zudem betoniert ACTA ein ohnehin schon restriktives Urheberrecht, wenn es eine Strafbarkeit einführt. Und es widerspricht der Meinungsfreiheit und der Freiheit im Internet, wenn die Zugangsprovider die Datenströme überwachen sollen. Es darf nicht sein, dass jedes Datenpaket auf Vorrat geprüft wird. Unser Privatraum muss geschützt bleiben und heute gehört dazu nun auch einmal der E-Mail- und Datenverkehr.

Carinsson: Hoch interessant finde ich ja, dass nahezu alle ACTA-Kritiker, das vermeintlich mangelhafte Verfahren immer an erster Stelle nennen. Irgendwie macht das bei mir so den Eindruck, dass es denen gar nicht so sehr um Inhalte geht. Übrigens ist es – zumindest von denen, die sich auskennen sollten, also von Journalisten und Profi-Aktivisten – vergleichsweise unlauter, so zu tun, als würde hier bei ACTA mit besonders verdeckten Karten gespielt. Es ist absolut üblich, dass Interessensverbände und betroffene Industriezweige etc Gesetzesvorlagen mit ausarbeiten. Ein paar Regierungsbeamte hätten in den wenigsten Fachthemenbereichen die wirkliche Kompetenz dazu. Und es ist z.B. ja auch nicht überliefert, dass die Straßenverkehrsordnung bei Runden Tischen auf Gemeindeplätzen ausdiskutiert worden wäre. Überdies geht auch ACTA selbstverständlich den in der EU üblichen, öffentlichen Weg der Gesetzgebung, über Begutachtungen, öffentliche Stellungnahmen, die jeder abgeben kann und schließlich zu den Abstimmungen im Rat und im Parlament. ACTA ist in keiner Weise eine Ausnahme in der europäischen Gesetzgebungs- und Richtlinienpraxis.

Dass das geltende Urheberrecht „restriktiv“ sein soll, wird gerne und oft wiederholt, nur wird die Behauptung dadurch nicht richtiger. Alle, die das nachplappern, lassen sich von den Gewinnlern der Piratenschar, a’la Kim Schmitz, instrumentalisieren. Das geltende Urheberrecht ist ganz im Gegenteil so liberal, wie es nur geht. Denn es lässt dem Autor, dem Komponist, dem Kulturschaffenden eben genau alle Rechte und verpflichtet ihn zu nichts. Er MUSS keinen Verwerter haben. Er kann – wie Bruno Kramm das später ja so schön einfordern wird – selbst verwerten. Er kann auch gar nicht verwerten, also verschenken. Er muss nicht, wie bei Technik oder Wissenschaft üblich, zu einem Patentamt gehen und für viel Geld ein Patent erwerben. Das geltende Urheberrecht ist Ausdruck von Freiheit im allerbesten Sinne. Dieselbe Freiheit, die einem gelernten Mechaniker das Recht gibt, seiner Nachbarin den Rasenmäher natürlich für ein Stück selbstgebackenen Kuchen zu reparieren, weswegen sein Chef in der Werkstatt trotzdem einen ordentlichen Stundelohn plus Sozialleistungen abdrücken muss. Das stellt niemand in Frage.

Warum es die Meinungsfreiheit einschränkt, wenn Diebstahl unter Strafe gestellt wird – wozu es ja übrigens natürlich keine neuen Gesetze braucht, das ist ja auch heute schon so – erschließt sich mir gar nicht. Allerdings wird heute, wenn überhaupt, dann sehr nach einem Zufallsprinzip gefahndet, was den Diebstahl im Internet anbelangt und auch sehr unterschiedlich gestraft. Die Schlagzeilen über die alleinerziehende Mutter, die für ein paar Songdownloads bis ans Ende Ihres Lebens Schulden haben wird, sind ja plakativ genug in den Medien gewesen. Insofern würde eine internationale Vereinbarung auch Rechtssicherheit bringen, sogar für die Täter.

Süddeutsche.de: Sie sind selbst Musiker und haben ein kleines Plattenlabel. Genau so jemand wie Sie soll doch von einem verschärften Urheberrecht profitieren.

Kramm: Gerade eben nicht. Die Musiker, die das behaupten, haben sich von der Musikindustrie instrumentalisieren lassen. Für junge Künstler war es zu jeder Zeit schwer, Fuß zu fassen und Geld zu verdienen, wie bei mir in den achtziger Jahren und da gab es noch nicht das "böse" Internet. Dafür gab es das Industriemonopol der Vertriebswege. Und der kleine Urheber profitiert doch auch heute nur eingeschränkt von den Urheberrechtsverwertungsgesellschaften wie der Gema. So haben wir von Das Ich für eine Tournee im Jahr 2000 ganze 97 Mark von der Gema bekommen. Große Rechteinhaber wie Dieter Bohlen oder Ralph Siegel profitieren vom Verteilungsschlüssel der Gema, weil der davon ausgeht, dass kleine Bands und Hobbymusiker vor allem Coversongs spielen und deshalb die großen Inhaber von Standardwerken höhere Zulagen erhalten. Eine kleine Band spielt heute aber größtenteils eigenes Repertoire. Die Gelder hierfür landen aber nicht bei ihnen.

Carinsson: Ich kenne den Fall von der Tournee, für die Bruno Kramm 97 Mark bekommen haben will, natürlich nicht, aber ich traue mich beinahe den selben Betrag zu wetten, dass hier nicht das Regelwerk der Gema, sondern die Unwissenheit und Nachlässigkeit der Musiker und ihrer Manager, oder wer auch immer sie betreut hat, die Ursache war, wenn eine angemessene Auszahlung nicht erfolgt ist. Mit den Ausführungen zu den vermeintlichen Verteilungsschlüsseln der GEMA beweist Kramm jedenfalls, dass er auch heute noch nur über ein diffuses Grundwissen in Sachen Verwertungsgesellschaft verfügt. Konzerte von Bands, die Eigenrepertoire spielen und dieses sowohl bei der GEMA melden, als auch hinterher sind, dass der Konzertveranstalter dies ordnungsgemäß tut, werden nämlich eben genau nicht nach den besagten Schlüsseln verteilt.

Dass heutzutage die meisten Bands eigenes Repertoire spielen würden, ist zudem eine Fehlannahme, die aus dem Blickwinkel eines Szenemusikers getroffen wird. Auf dem Land, in der Altersgruppe über 25, bei allen möglichen Abschluss-, Faschings-, und Hochzeitsbällen, überall wird Covermusik gespielt. Die kleine Band, die engagiert ihre eigenen Stücke vorträgt, ist heute, wie früher, die Ausnahme. Aber das nur am Rande.

Süddeutsche.de: Illegale Downloads sind kein Problem für Sie?

Kramm: Nein, für mich als Musiker überhaupt nicht. Problematisch finde ich nur, wenn Ganoven wie Kim Schmitz sich daran bereichern. Das Internet hat einfach vieles verändert. Musik ist inzwischen ein inflationär vorhandenes Gut und damit verliert ein einzelner Song auch an Wert. Es ist doch gar nicht erwiesen, das jeder der illegal Songs erwirbt, diese normalerweise gekauft hätte. Und von geistigem Diebstahl zu sprechen, verkennt die Tatsache, das niemandem etwas entwendet wird. Dem gegenüber steht das demokratische und unermessliche Promotioninstrument Internet.

Carinsson: Für mich als Musiker, Produzent, und ehemaliger Labelinhaber sind sie ein Riesenproblem. Sie berauben mich und unzählige Kollegen der Existenzgrundlage und über kurz oder lang, berauben sie auch das Publikum, da es nicht mehr möglich sein wird, auf einem höheren anspruchsvollen Niveau, State-of-the-Art Musik zu produzieren, außer man hängt am Tropf der Werbeindustrie. Erwiesen ist, dass es im Jahr 2000 beispielsweise in Österreich, wo ich derzeit lebe, vier gesunde und weltweit respektierte, mittelgroße, unabhängige Musikvertriebe gegeben hat. Davon existiert heute nur noch einer und der verdient sein Geld mit Comedy-DVDs.

Spannend wäre die Rückfrage an Herrn Kramm, wo er die Grenze zieht, zwischen dem „guten“, weil freien Internetnutzer, der sich zwar mit beiden Händen gratis bedient, aber ja niemandem etwas wegnimmt und dem „Ganoven“. Wo fängt letzterer an? Bei 1 Million? Bei 100 Millionen, 1 Milliarde? Hier kommt die berühmte Frage, nach dem Bagatellfall. Ich kann da immer wieder nur sagen, besprechen Sie das mit ihrem Bäcker, wie viele Brötchen der sich klauen lässt, bevor er Sie zumindest aus dem Laden schmeißt und Ihnen Hausverbot erteilt. Und ich bin mir weitgehend sicher, dass er sich von der Beschwerde, das Hausverbot schränke Ihr Recht auf Bewegungsfreiheit ein, wenig beeindrucken lässt.

Süddeutsche.de: Der Verband der Deutschen Musikindustrie sagt, dass durch den illegalen Download-Markt die Musikindustrie allein im Jahr 2007 etwa 250 Millionen Euro verloren hat und Zehntausende Arbeitsplätze vernichtet wurden.

Kramm: Es ist doch einfach so, dass heutzutage ein Künstler diese ganze Verwertermaschinerie der Musikindustrie nicht mehr braucht. Er kann sein eigener Produzent und sein eigener Vermarkter sein. Zugespitzt kann man sagen, das Musikstudio ist der PC und mit guten viralen Ideen kann man sehr wohl selbst Erfolg haben. So hat ein Video einer der Bands meines Labels bei Youtube inzwischen vier Millionen Aufrufe.

Carinsson: Ich bestreite einfach mal, dass es Sinn und Zweck eines (guten) Musikers ist, auch sein eigener Produzent und sein eigener Vermarkter sein zu MÜSSEN. Das mag in einem gewissen Popsektor eine Zeit lang funktionieren, aber beispielsweise im Jazz oder der Klassik, da sind Profimusiker sieben, acht Stunden am Tag mit Üben beschäftigt. Die haben schlicht keine Zeit und auch berechtigterweise keinen Sinn dafür YouTube-Videos zu basteln.
Also wird es doch wieder Mittelsmänner und Verwertungsketten geben.

Es ist doch naiv anzunehmen, dass in einer Entwicklung, in der jetzt schon Megacompanies wie VW oder SONY Millionen-Etats für virale Clips – zB zum Superbowl – ausgeben, sich die Sehgewohnheiten und Erwartungen des Publikums nicht entsprechend entwickeln würden. In der Anfangszeit des Musicvideos, haben drei kreative Burschen mit einer VHS-Kamera noch richtig Aufsehen erregen können. 10 Jahre später, war ein Clip, in dem nicht min. ein fünfstelliger Betrag steckte, optisch doch nur noch peinlich. Bis auf ganz, ganz wenige Ausnahmen.

Süddeutsche.de: Aber damit hat die Band noch keinen Cent verdient.

Kramm: Nein, aber sie hat an Popularität gewonnen und es kommen dann deutlich mehr Menschen zu den Konzerten. Und dort werden nach wie vor viele CDs und anderer Merchandise verkauft. Der Mensch ist einfach ein Jäger und Sammler, der die Musik eines Künstlers auch physisch besitzen will. Wenn er mit der Band in eine Beziehung getreten ist, und das tut er auf Konzerten, will er auch Memorabilia.

Und natürlich gibt es viele Jobs in der Musikindustrie nicht mehr. Aber es ist auch gut so, dass diese ganze teure und teilweise auch überflüssige Verwertungskette inzwischen nicht mehr benötigt wird. Es braucht keinen A&R-Manager (Artists and Repertoire; Anm. d. Red.), der dem Konsumenten vorschreibt, was er hören soll. Geschmack und Kunst muss frei sein und braucht keine Vorauswahl, die dann ja in erster Linie nach betriebswirtschaftlichen Überlegungen des Massenerfolges getroffen wird.

Heute gibt es eine viel größere Stilvielfalt und musikalische Nischen. Gefragt sind Menschen, die jungen Bands eben die Mechanismen der Selbstvermarktung beibringen.

Carinsson: Ich bin 10 Jahre mit Bands auf Tournee gewesen. In diesen 10 Jahren hat sich der Verkauf von „Memorabilia“ schlicht und einfach geviertelt. Mindestens. Ich habe selbst an den CD-Verkaufsständen gestanden, wo völlig selbstverständlich drei Freunde beraten, wer die CD nun kauft und sie dann für die anderen kopiert. Und ich habe es immer und immer wieder und immer häufiger erlebt, dass mir als Verkäufer auf den Konzerten die Leute sogar noch stolz gesagt haben, „och, super, die CD hab ich schon. Grade erst aus’m Internet gezogen.“

Und das Argument von der immensen Werbekraft des Internets kann ich nicht mehr hören, weil Dir die Veranstalter von Konzerten nämlich genau das gleiche vorbeten. Dass so ein Gig doch eine immense Werbekraft hätte und man als junge Band das schon investiert, sprich für Lau oder Eineurofufzig spielen solle. Das Gratisvirus reißt alles mit sich. Fans bescheren sich regelmäßig bei den Kartenverkäufern von Livelokalen, dass 10 Euro für nur zwei Bands ja wohl purer Wucher sei, das ginge gar nicht. Damit gehen sie dann über die Straße zu Mc Donalds und futtern für 15 Euro Burger.

Süddeutsche.de: Braucht es also vor allem Marketingseminare für Künstler?

Kramm: Ja, genauso wie die IHK ihren Mitgliedern mit Seminaren unter die Arme greifen, um mit den neuesten Unwägbarkeiten des Informationszeitalters zurechtzukommen, sollte hier eine staatliche Förderung für Künstler stattfinden. Denn frei ist nur, wer seine Freiheit auch nutzen kann. Und das in einem freien und unzensierten Internet.

Carinsson: Also es zu befürworten, dass Künstlern die Möglichkeit genommen wird, frei und selbstbestimmt, durch den Verkauf ihrer Kreationen ihren Lebensunterhalt zu erwirtschaften und dann am Ende des Tages staatliche Förderung zu fordern, dass ist schon ein erstaunlicher Gedankengang. Vor allem, wenn man das Ganze dann auch noch Freiheit nennt.
Tatsache ist, dass – wenn der Siegeszug der ungeahndeten Urheber- und Verwertungsrechtsverletzungen im Internet nicht gestoppt wird – die Zeit, in der Kunstschaffende von Ihrer Hände, oder Ihres Kopfes Arbeit existieren konnten, wieder vorbei sein wird, und es abertausende von Kreativen zurück in die Abhängigkeit von Mäzenen, Sponsoren oder eben staatlichen Hilfsleistungen treibt und sie wieder zu Bittstellern macht, wie dies im früheren Jahrhunderten schon der Fall war.

Empfehlenswerter Artikel zu dem Thema übrigens: "Was soll Kunst im digitalen Zeitalter kosten"

Kommentare

  1. Du kritisierst meine Kritik an ACTA aber bedienst Dich selbst des geistigen Diebstahls,wenn Du diese Fragen und Antworten unlizensierst von der Süddeutschen übernimmst und dann sogar selbst als dritter eine Kommentierung als Gespräch tarnst, das natürlich so nie stattgefunden hat. Merkst Du was? Das UrhR braucht eine Reform. Das ich Acta übersetzt hatte,war im Sinne der Aufklärung. Ich möchte selbst nur die direkte Verbindung zw. urh und Konsument stärken. und was die Gema und das pro Verfahren betrifft, fehlt Dir leider die Sachkenntnis

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  2. Hallo Bruno,

    schön dass Du meine "Einladung" angenommen hast.
    Hm, nein, ich merke nichts. Das, was ich hier gemacht habe, ist eindeutig nicht rechtens, wie ich selbst eingangs ja bereits festgestellt habe. Diese Urheberrechtsverletzung habe ich natürlich ganz bewusst vorgenommen und wie Deine offensichtlich erregte Reaktion zeigt, ist es eben auch im Internet nicht egal, ob sich jemand einfach an fremdem, geistigen Eigentum bedient. Eine Aufforderung zur Löschung dieses Beitrages, wäre natürlich völlig gerechtfertigt und auch eine "Schadenersatzforderung" wäre nicht unlauter.
    Das entspräche alles geltendem Urheber- und Verwatungsrecht und ich bin sehr dafür, dass das auch so bleibt.
    Was natürlich sehr wohl erneuert (bzw überhaupt erst neu entwickelt) werden muss, sind Internetadäquate Einnahme- und Verteilungsmechanismen. Es kann einfach nicht sein, dass Kultur im Internet per se gratis ist und das alles als Werbung gerechtfertigt sei. Ein Romanautor KANN nicht nur davon leben, dass er sein Buch "live" vorliest. Um nur ein Beispiel zu nennen.
    Zu Optionen, wie diese Problematik in Zukunft angegangen werden könnte, habe ich gerade auch ein paar Überlegungen zu (elektro)-Papier gebracht: http://www.facebook.com/#!/notes/daniel-carinsson/zwischenruf-was-tun/10150548296493634

    Ich freue mich auf jeden weiteren Diskurs!
    Beste Grüße, Daniel

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