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Flug der Krähen - der Podcast

"Flight of Crows" - my new podcast (german only)

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Willkommen in der Zeitenwende

Carnuntum - zu ihrer Blütezeit war die Stadt eine wahre Metropole. Am nordöstlichen Rand des Römischen Reiches gelegen, beherbergte die Hauptstadt der Provinz Pannonia Superior damals mehr als 50.000 Soldaten, Beamte, Zivilisten, Händler und Reisende. Die glorreiche 15. Legion war hier stationiert. Es gab zwei Amphitheater, Paläste, weitläufige Marktstraßen und öffentliche Thermen, die in Sachen Komfort, Design und Bademöglichkeiten denen des 21. Jahrhunderts in nichts nachstanden. Die Lage an der Bernsteinstraße und ein gut ausgebauter Donauhafen sorgten für regen Handel. Kaiser Marc Aurel (121 - 180 n. Chr.) verbrachte das letzte Jahrzehnt seines Lebens in Carnuntum und 308 n. Chr. wurde in den Mauern der Stadt die Dreikaiser-Konferenz abgehalten, um dem erodierenden Reich neue, stabile Strukturen zu geben. Der Beginn der letzten Blütezeit in der Antike.

468 n. Chr. - kaum drei Generationen später war das pulsierende Leben in Carnuntum nur noch eine ferne, schnell verblassende Erinnerung. Ein Erdbeben hatte große Teile der zivilen Stadt zerstört. Westgoten, Ostgoten, Hunnen, später Rugier und Markomannen, keine der Volksgruppen, die nach Westen, Richtung Rom, drängten, ließen die Mauern des einst reichen Regierungssitzes der Provinz unbehelligt. Die Gehälter der Legionstruppen blieben zunehmend aus. Die Soldaten gaben ihre Stellungen auf, viele schlossen sich den Kämpfern aus dem Osten an. Ihres Schutzes beraubt, verließen die römischen Bürger ihre Häuser und ihren Besitz und flohen in das Mutterland Italia. Jenseits der Alpen, im Schoße Roms, hofften sie, in Sicherheit zu sein.
Zurück blieb eine riesige, weitgehend verlassene Stadt, die dem Verfall preisgegeben war. Die weitläufigen Anlagen, Theater, Verwaltungsgebäude und Kasernen wurden von den wenigen Zurückgebliebenen als Steinbrüche genutzt, um die wenigen Gehöfte in Stand zu halten, die sich über das Land bis ins Alpenvorland verteilten. Die Provinz verwahrloste. In der gesetzlosen Gegend nahmen sich vagabundierende Kriegsherren von der Landbevölkerung, was sie zum Leben brauchten. Aus den Steppenlandschaften der pannonischen Ebene wurde ein Imperium Desertes, ein verlassenes Reich. Und Carnuntum wurde die Hauptstadt der Krähen. Im Westen, im Noricum, versuchten die Städte und Gemeinden noch, ihren Status zu erhalten, Bündnisse einzugehen und die alte Lebensweise zu bewahren. Isoliert und größtenteils auf sich allein gestellt.

Und hier beginnt unsere Geschichte.
In einer ländlichen Siedlung etwa 200 Meilen donauaufwärts von Carnuntum lebt Avetonia, eine Bauernwaise, zusammen mit ihren Tanten und bewirtschaftet ein paar karge Felder. Als die Fünfzehnjährige auf dem Wochenmarkt Zeuge des außergewöhnlichen Auftritts einer Geschichtenerzählerin wird, ist sie fasziniert und verwirrt zugleich. Die Fremde, die sich Cornicula - "kleine Krähe" - nennt, scheint all ihre Träume von einem freien und besseren Leben zu vereinen und als sich die Wege der beiden kurz darauf wieder kreuzen, ist das abergläubische Mädchen überzeugt, dass dies kein Zufall ist. Sie folgt der listigen Gauklerin, die sich im Auftrag von Severin, einem undurchsichtigen Kirchenmann mit großem Einfluss in der Region, auf eine Reise gen Osten begibt.

 

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