Diese frühen Morgenstunden, in denen die Dämmerung, unterstützt durch einen viel verschluckenden Hochnebel, Strommasten, Zugstrecken am Horizont, Einfamilienhäuser in den kleinen Dörfern, also die meisten Errungenschaften moderner Zivilisation vor dem Auge verborgen hält, erlauben immer wieder einen Blick durch das Fenster der Zeit. Die gefrorenen Felder, die Waldränder, die kleinen Haine, das hat das Auge zu ähnlicher Stunde auch vor hunderten von Jahren hier so gesehen. Der Morgen am Tag vor dem vierten Advent im Jahr 509 nach Christus. Eine bewegte Zeit. Eine Zeitenwende. Vor noch nicht einmal 50 Jahren waren die Felder, über die der Wanderer jetzt durch den Nebel stapft, noch belebte Lagerstätten, durchzogen von gefestigten Ausfallstraßen. Er kann sie im fahlen Licht nicht sehen, aber am Horizont rechts von ihm, Richtung Flussufer stehen noch immer die Wohnsiedlungen der Soldaten, die Villen der Gouverneure, die Reste der großen Stadt Carnuntum . Auch 1.500 Jahre später heißt die O...