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Zwischenruf: Krisen-Nachwehen

Medien & die neue Bescheidenheit

Die vermeintlich jüngst überwundene Wirtschaftskrise hat einige skurile Spätfolgen. So glaubt die versammelte Presse einen neuen Trend zur bürgerlichen Bescheidenheit aufgespürt zu haben und erhebt diesen sogleich zur ersten Pflicht und Tugend.

Entsprechen stürzt sie sich mit glühender Ereiferung auf Jeden und Jede, die es wagen, sich alten Gewohnheiten folgend erkennbar vom Durchschnitt anzuheben. Oder von dem, was der Überziehungsrahmen des oder der Berichtenden hergibt.


Der neue Bundespräsident - von Amts wegen Repräsentant der drittreichsten Nation der Erde - macht Urlaub in einer Nobelvilla auf Mallorca. Unerhört! Und er fliegt dort nicht mal mehr - wie angeblich noch im letzten Jahr als Ministerpräsident - mit dem TUI Flieger hin, sondern Businessclass! Geschmacklos! Er hat alles selbst bezahlt? Unerheblich! Sowas gehört auch einfach nicht für den Ersten unter den Gleichsten!


Die Gattin des amerikanischen Präsidenten - allgemein als First Lady bezeichnet - erdreistet sich Urlaub in Spanien zu machen und Leibwächter wie sich Köche etc mitzunehmen und mietet diese sich noch im selben Hotel ein! Ein Skandal! Das Protokoll und die Sicherheitsvorschriften sehen das so vor? Sei's drum! Kann sie nicht mit ihren Bälgern vorm Weissen Haus campen? Ist doch Garten genug da!


Der Parteichef der Linken - der bayrische Urenkel Honeckers sozusagen - fährt einen (alten) Porsche! Ein Eklat! Und für seine erquickende Tätigkeit als Kaderprimus schämt er sich nicht einmal ein Gehalt zu kassiren. Kaum zu fassen.


Nicht das die Verfasser der publizistischen Anklageschriften jemals auf die Idee kämen, ihren Einsatz beim dekorieren für's Verlagssommerfest aus Solidarität mit ihrer darbenden Branche einmal nicht als Überstunden abzurechnen, aber das ist ja auch was ganz anderes! Sie sind ja schließlich ohnehin Durchschnittsbürger, sie müssen nicht erst so tun, als ob!

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