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Es werden Posts vom Mai, 2012 angezeigt.

Zwischenruf: Ein Hoch auf die defekte Sprungfeder und lang lebe der Ton aus der Gießkanne

Es gibt zwei Szenen bewegter Bilder, die mich in meiner Kindheit sehr geprägt haben und die großen Anteil daran hatten, dass ich das geworden bin, was ich geworden bin: Musiker, Tontechniker, Produzent, Autor, Künstler. Die eine Szene stammt – ja, doch tatsächlich – aus einem Zeichentrickfilm, einer frühen Episode des „Popeye“ Comics. In dieser Folge waren die drei Neffen des Spinat liebenden Seemanns, gerade eifrig dabei mit ihren Instrumenten zu üben, bis Popeye erklärt „Feierabend, jetzt wird geankert“ und sie zur Bettruhe nötigt. Viel zu früh, wie die Jugend selbstverständlich befindet. Und so holen sie, kaum dass der Senior das Kinderzimmer verlassen hat, flugs ihre Instrumente wieder hervor und jammen inbrünstig weiter. Und jedes Mal, wenn ihr Onkel erzürnt wieder den Kopf ins Zimmer steckt, springen sie in die Federn uns stellen sich schlafend. Das Spiel geht ein paar mal gut, dann reißt Popeye der Geduldsfaden und er sammelt kurzerhand alle Instrumente ein und nimmt si

Zwischenruf: Zehn Antworten zu den – laut Piraten Partei – „zehn wichtigsten Punkte einer Urheberrechtsreform“

Nachfolgend 10 Antworten auf die von der Piraten Partei aufgestellten „zehn wichtigsten Punkten einer Urheberrechtsreform“. Die kursiv geschrieben Textteile entstammen der Website der Piraten Partei, Stand 21.5.2012 (http://www.piratenpartei.de/2012/05/21/die-zehn-wichtigsten-punkte-einer-urheberrechtsreform/) Die Antworten spiegeln in Meinung und Wissen des Autors. 1. Verkürzung der Schutzfristen auf 10 Jahre nach dem Tod des Urhebers. Die aktuellen Schutzfristen (70 Jahre nach dem Tod des Urhebers) nutzen und dienen in erster Linie den Rechteinhabern. Das Problem der Nichtverfügbarkeit vieler Werke gründet sich nicht zuletzt auch in diesen übermäßig langen Schutzfirsten, da viele Werke oft nicht neu aufgelegt oder neu vermarktet werden und trotzdem nicht freigegeben sind.   Die Länge der Schutzfristen kann durchaus diskutiert werden. Die derzeit gültigen 70 Jahre nach dem Ableben eines Urhebers entstammen natürlich einer Zeit, die langlebiger war und sind letztendlich eine Zif

Zwischenruf: Demokratische Basisarbeit – oder: warum Piratenflaggen nicht weiß sind

An einem Freitagabend – es sind immer Freitagabende – war es mal wieder soweit, meine Waschmaschine ist mir verreckt. Sie kennen das: die Waschküche steht knöcheltief unter Wasser und aus dem Gerät gibt die eiernde Schleudertrommel Töne von sich, die einen schwer an ein Kettensägenmassaker erinnern. Nachdem ich panisch den Stecker gezogen hatte und nachfolgend auf allen Vieren bemüht war, den Estrichboden zu trocknen, während oben mein Abendessen langsam erkaltete, kochte in mir die Wut des gepeinigten Bürgers empor. Es war dies nun das schon dritte Mal innerhalb von kaum 20 Jahren, dass diese Wäschemühle repariert werden musste, offenkundig hatten die sogenannten Servicefachleute von Tuten und Blasen keine Ahnung und erst recht nicht von meinem Waschvollautomaten und ergo würde ich es diesmal anders angehen. Cleverer, besser, moderner, interaktiv. Da ich am darauffolgenden Montag mangels sauberer Kleidung ohnehin nicht zur Arbeit gehen konnte, schwang ich mich kurz nach Sieben in

Echo: "Spannung im alten Gemäuer" (Westfalenpost)

Vielen Dank an die Westfalenpost für Ihren Bericht über die Lesung von Andreas Schnabel, Herbert Knorr und mir auf Schloss Körtlinghausen im Rahmen der Criminale 2012. Bei der Gelegenheit auch nochmal danke an die Organisatoren vom Syndikat sowie jene vor Ort, vor allem Bernhard Pilgram und natürlich den Schlossherren Freiherr von Fürstenberg. "Spannung im alten Gemäuer" (Westfalenpost 30.4.2012; PDF; 3,4 MB)