Direkt zum Hauptbereich

Posts

Es werden Posts vom April, 2010 angezeigt.

Reisesplitter Ost-Süd-Ost #015: Kultur Shock

Gedanken, Erlebnisse, Tipps & Beobachtungen aus meinen Reisenotizen der letzten 10 Jahre Musiktipp: Kultur Shock Heute in den Reisesplittern mal wieder ein Musiktipp. Kultur Shock aus Sarajevo. Sehen so aus, wie sie heißen und klingen auch so. Allerdings nur beim ersten reinhören. Dann merkt man schnell, dass man es hier mit exzellenten Musikern zu tun hat, die es verstehen Kulturen so aufeinanderprallen zu lassen, dass sie nicht nur Shock erzeugen sondern – neue Kultur. So wie es sich gehört. Ich habe die Truppe bei einem Festival in Süditalien kennengelernt. Wir wurden vom Veranstalter nach dem Soundcheck in die einzige Pizzeria eines nahegelegenen Bergdorfes gebracht und dort sind erst mal alle anderen Gäste erstarrt, als die Jungs eingelaufen sind. Aber auch der Shock hat sich schnell gelegt und die Einheimischen waren schon bald begeistert von dem Charme und dem Temperament der fünf weitgereisten, die zu den meisten Konzerten in Europa noch immer mit einem unglaublichen Wrack

Reisesplitter Ost-Süd-Ost #014

Gedanken, Erlebnisse, Tipps & Beobachtungen aus meinen Reisenotizen der letzten 10 Jahre Rumänienreise (4): Die Balkanbraut Ich bin schon immer ein Freund der Donau gewesen. Ich mag den großen Bogen, den sie bei Ybbs in Niederösterreich schlägt, ich freue mich bei jeder Brücke auf der Autobahn von Passau nach Nürnberg, sie zu sehen, ich finde sie ein wenig vernachlässigt bei Wien und ich bin unsinnigerweise stolz auf sie, wenn ich in Budapest bin. Jedoch habe ich die Donau immer als etwas zutiefst österreichisches – klar, die Donaumonarchie – und als sehr gemäßigt, überschaubar, ja eigentlich als etwas sehr bürgerliches empfunden. Vorurteile, die wortwörtlich über Bord gegangen sind, als ich kurz nach dem kleinen Ort Bazias etwas 80 km südlich von Temeswar um über eine Hügelkuppe gefahren bin und vor mir plötzlich die echte auftauchte. Die wahre Donau. Denjenigen, die beim Gedanken an die „schöne blaue Donau“ ähnliches empfinden wie ich bis her, denen muss ich an dieser Stelle leid

Reisesplitter Ost-Süd-Ost #013: das blaue Zimmer

Gedanken, Erlebnisse, Tipps & Beobachtungen aus meinen Reisenotizen der letzten 10 Jahre Kaffeetrinken in Bosnien-Herzegowina Es ist schon etwas länger her. 22 Jahre, um genau zu sein, aber ich kann mit einiger Sicherheit sagen, dass sich nicht viel daran geändert haben dürfte. Ich war mit drei Freunden – insgesamt zwei Jungs, zwei Mädchen - in einem uralten VW-Bus unterwegs quer durch das Land, dass damals noch Jugoslawien hieß. Der Begriff Bosnien war zu jener Zeit hauptsächlich durch die gleichnamige Wurst bekannt und innerhalb dieses wildromantischen Landes wäre noch kaum jemand auf die Idee gekommen, seinen Nachbarn zu erschießen, es sei denn aus ganz privaten Gründen. Wie auch immer, wir hatten in irgendeinem kleinen Ort im Hinterland eine Pause eingelegt und schlenderten durch die Menschenleeren Gassen, vorbei an weiß getünchten Gartenmäuerchen und zweistöckigen Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern, von denen zwar der Putz bröckelte, die aber eine sonnige Würde ausstrahlten,

Reisesplitter Ost-Süd-Ost #012: Die Stadt am Fluss des Goldenen Fließ’

Gedanken, Erlebnisse, Tipps & Beobachtungen aus meinen Reisenotizen der letzten 10 Jahre Reisetipp Ljubljana Die Stadt am Fluss, auf dem die Argonauten der Mythologie nach goldenen Vlies transportierten, die Stadt am Moor, wo einst Menschen in Pfahlbausiedlungen lebten, die Stadt mit dem reichen römischen Erbe Emona, die Hauptstadt des Herzogtums Krain, die Hauptstadt der Illyrischen Provinzen unter Napoleon, die Stadt der Hausfassaden aus der Renaissance, dem Barock und vor allem aus der Sezession, das größte Ausstellungsgelände der Meisterwerke des Architekten Plečnik – all dies ist Ljubljana. Ljublijana, mit deutschem Namen auch Laibach genannt, ist eine meiner Lieblingsreiseempfehlungen. Vor allem für verlängerte Wochenenden oder Kurzurlaube. Sie Stadt ist groß genug, um weltgewandt zu sein und gerade klein genug, um in überschaubarer Zeit in den Griff zu bekommen. Vor allem aber ist sie wirklich wunderschön. Von den mir bekannten Städten des ehemaligen Ostblocks diejenige

Reisesplitter Ost-Süd-Ost #011: Zigeuner-Radio

Gedanken, Erlebnisse, Tipps & Beobachtungen aus meinen Reisenotizen der letzten 10 Jahre Radio C in Budapest - ein steiniger Erfolgsweg In Budapest sendet Europas erfolgreichstes Roma-Radio ein bunt gemischtes, unterhaltsames und durchaus kommerziell angelegtes Porgramm. Popmusik, Roma-Hiphop, ungarischer Schlager, Worldmusik, und ab und an sogar Klassik wechseln ohne Berührungsängste einander ab. Nachrichten und Wortbeiträge sind Teils in Ungarisch, teils in Romanes und hier und da auch in Englisch verfasst. Der Sender, der am 8.Oktober (origineller Weise genau einen Tag vor meinem Geburtstag) 2001 erstmals auf Sendung ging, hat trotz ständig wachsender Hörerschaft und großen Zuspruchs eine von vielen Aufs und Abs geprägte Geschichte, die noch immer äusserst holprig verläuft. Mehrfach musste das engagierte Projekt bereits vom Äther gehen, aus Geldmangel. Bisher gelang es den idealistischen Betreibern und einer hand voll, zum Teil durchaus einflussreichen Unterstützern immer wieder

Reisesplitter Ost-Süd-Ost #010

Gedanken, Erlebnisse, Tipps & Beobachtungen aus meinen Reisenotizen der letzten 10 Jahre Rumänienreise – Rumänisch Essen Wenn Sie authentische rumänische Küche genießen möchten, sei Ihnen Gheorghe Stancescu empfohlen. Er ist seit 1987 Inhaber eines kleinen Lokals in dem seine Frau die Küche führt und die von „Sarmale“, das sind Krautrouladen, über „Mittei cu Cartof Prajiti“, rumänischen Cevapcici, die saftiger sind als die von der Adria, einem „Icre de Rap“ genannten Karpfenroggen-Salat bis zur Kuttelflecksuppe „Ciobra de Burta“ alles bietet, was die rumänische Küche zu bieten hat. Alles durchaus herzhaft und am besten mit einem Zwetschgenschnaps zu verdauen. Das Lokal ist nicht besonders groß, dafür aber vergleichsweise günstig und sehr leicht zu erreichen. Es liegt im 17. Wiener Gemeindebezirk, in Hernals, gleich gegenüber der Kunsteislaufbahn Engelmann! Weit schwieriger ist es in Rumänien echte heimische Küche auszumachen. Mir ist es in den 12 Tagen meiner Reise jede